Zwischen ihrem vierten und ihrem fünften Lebensjahr ist Liz nun eine sowohl körperlich als auch emotional erwachsene Hündin mit sehr positiven Eigenschaften, aber auch solchen, die das Zusammenleben mit ihr nicht immer einfach machen. 

 

Im letzten Lebensjahr  habe ich weiter daran gearbeitet, ihre Impulskontrolle sowie ihre Frustrationstoleranz Stück für Stück zu erhöhen sowie es ihr schneller zu ermöglichen, von einem angespannten in einen entspannteren Modus zu wechseln.

 

Ich habe mich vom Gedanken, mit ihr Hundesport machen zu wollen, verabschiedet, und auch vom Gedanken,  mit ihr zu trailen oder sie zum Besuchshund auszubilden. Das ist nichts für sie. Auch bei Dingen wie Sport mit dem Hund oder allem, was man in einer Gruppe, sei es in einer Hundeschule, bei einem Trainer oder in einem Verein macht, wird häufig unbewusst Druck und/oder Erwartungen aufgebaut, und das ist etwas, womit weder Liz noch ich selbst zurecht kommen. Druck erzeugt Widerstand, Blockaden, Unsicherheiten, Gegendruck und je nach Individuum Aggressionen, Frustrationen oder Depressionen  und erstickt jede Freude im Keim. 

 

Obwohl Liz inzwischen auch mit den anderen Hunden zuhause gut klar kommt, ist sie im Grunde ihres Herzens ein "Einmannhund", der seinen Menschen braucht und hingebungsvoll liebt, aber ansonsten sehr gut ohne andere Kontakte zurechtkommt. Andere Hunde und Menschen sind - Sympathie vorausgesetzt - für sie toll und werden auch sehr freundlich behandelt, doch zeigt sie deutlich, wenn es ihr zu viel wird oder wenn sie keine anderen Kontakte wünscht. Sie kann inzwischen auch Kontakte mit anderen Hunden zulassen, spielt inzwischen sogar ausgelassen mit ihr sympathischen Hunden - das hat sie früher nie gemacht- und hat einige "Hundekumpels", doch braucht sie keinen ständigen oder intensiven Kontakt zu Artgenossen. Dennoch ist es schön, zu sehen, dass sie heutzutage mit einem lachenden Gesicht mit anderen Hunden spielen und sich daran erfreuen kann. Nach wie vor braucht und genießt sie aber auch "Qualitätszeit" für sich alleine mit ihrem Menschen, sei es bei einer Schmuse-und Fellpflegestunde auf dem Sofa oder einem Spaziergang. Dann strahlt ihr ganzes Gesicht und sie zeigt das typische "Aussielächeln".

 

 

Fortsetzung folgt